Walter Vogt, geboren am 31. 7. 1927 in Zürich. Nach der Matura studierte er Medizin und war lange Zeit Röntgenarzt im Tiefenauspital in Bern. Danach wechselte er zur Psychiatrie. Lebte als Facharzt für Psychiatrie mit eigener Praxis in Muri bei Bern. Verheiratet, drei erwachsene Kinder. Zum Schreiben kam er erst spät. Gründungsmitglied der Schweizer Schriftstellervereinigung „Gruppe Olten“. Vorstandsmitglied im PEN-Zentrum der deutschsprachigen Schweiz. 1978 für ein Semester Writer-in-Residence am Department of German der University of Southern California, Los Angeles. Übersetzungen ins Polnische, Italienische und Französische. Private Interessen: Ornithologie, Bibeluntersuchungen des Alten Testaments. Walter Vogt starb am 21. 9. 1988 an Herzversagen.
* 31. Juli 1927
† 21. September 1988
von Bruno H. Weder
Essay
Man bezeichnete Walter Vogt oft als schreibenden Arzt. So manches Mal wurde ihm unterschoben, seine Schreibinhalte seien im Religiösen verhaftet. Beide Aspekte sind unzulänglich und legen Vogt auf Aussagen fest, die in seinen Werken nur bei oberflächlicher Betrachtungsweise aufscheinen. Sicher ist die Themenkoppelung Arzt – Patient – Kranken- oder Irrenhaus vordergründig; aber dies ist nur Mittel zum Zweck; denn es ging Vogt um das Aufzeigen von gesellschaftlichen Prozessen, in denen einesteils der Arzt wegen seines Prestiges eine oft tiefgreifende Macht ausübt und andernteils der Mensch einem derartigen Wirken meist wehrlos ausgeliefert ...